Long - Post - Covid - Syndrom

DEFINITION Long/Post-Covid Syndrom

Akute Covid/ Coronaerkrankung: die ersten 4 Wochen

Long-Covid: Beschwerden länger als 4 Wochen bis 12 Wochen

Post Covid: > 12 Wochen anhatende Beschwerden (persisterendes Post-Covid syndrom/ PPCS: ICD-10: U09.9)

 

Pathologie:

Vereinfacht gesagt kann es zu chronisch/ persistierenden entzündlichen Veränderungen vor allem in der Lunge, am Herzen, im Nervensystem kommen. Parameter wie CRP, D-Dimere, LDH können, müssen aber nicht erhöht sein. Thrombosen können verstärkt auftreten.

Polar zur Entzündungstendenz kommt es auch zu sklerosierenden Veränderungen wie Fibrosierungen/ Versteifungen in der Lunge. Kognitive Einschränkungen und vor allem eine lähmende Müdigkeit und rasche Erschöpfung nach geringster Anstrengung.

 

SYMPTOME:

Der Schweregrad der Akutphase und die auslösende Mutation des Erregers korrelieren nicht mit der Häufigkeit und dem Schweregrad von Long-COVID. Drei Monate nach Krankheitsbeginn berichten ca. 10 bis 65 % aller registrierten erwachsenen COVID-Patientinnen und -Patienten über anhaltende Beschwerden

Eine größere Gruppe eher jüngerer Patienten und Patientinnen weist die Symptomatik eines postviralen Chronic-Fatigue-Syndroms/Myalgisches Enzephalomyelitis-Syndroms (CFS/MES) auf. Diese Patienten hatten öfter einen eher milden COVID-19-Verlauf und können danach eine langanhaltende CF-/ME-Symptomatik entwickeln.

 

Leitsymptome

  • Müdigkeit/Fatigue/allgemeine Schwäche
  • Atemnot v. a. bei Belastung, inklusive Beklemmungsgefühl und Schmerzen in der Brust • Herzklopfen
  • Kopfschmerzen, v. a. bei/nach Belastung
  • kognitive Störungen: Konzentration, Gedächtnis, “Nebel im Kopf”-„brain fog“
  • Angst kann alle genannten Störungen in jeweils spezifischer Form begleiten

 

Bei Beteiligung des Herzens: akuter Myokardinfarkt, Mikroinfarkte, ventrikuläre oder atriale Fibrose mit ischämischer/nichtischämischer Kardiomyopathie, Myokarditis, symptomatische/subklinische Dysfunktion, diverse Rhythmusstörungen.

An der Haut können Haarausfall und diverse Exantheme auftreten.

Zu den häufigsten neurologischen Langzeitstörungen (PCND) gehören: Schlafstörung, Schwindel, Geschmacks- und Geruchsstörungen, Polyneuropathie (CIP), Schlaganfall.

 

Zu den häufigsten kognitiven und seelischen Störungen gehören: Gedächtnisstörung, Konzentrationsstörung, mangelnde Geistesgegenwart („Brain Fog”), Stressintoleranz, Angst und Depressionen, posttraumatische Belastungssymptome (PTBS), Gefühlskontrollstörung (Obsessive-Compulsive Disorder (OCD)), subjektives Leidensgefühl und eine Verschlechterung der Lebensqualität. Hier müssen auch Noceboeffekte berücksichtigt werden, die auf Pandemiemaßnahmen wie Social Distancing zurückzuführen sind. 10 bis 15 % der Betroffenen nehmen psychoaktive Substanzen ein, 10 % haben Suizidgedanken.